Geboren wurde ich 1951 im Ruhrgebiet, in Gladbeck In den Geschichten meiner Eltern erscheint die Zeit, die sie mit mir und meinen beiden jüngeren Schwestern verbrachten, als eine schöne Zeit, obwohl es für sie nicht leicht war, über "die Runden" zu kommen. Mein Vater brachte in der Woche 125,- DM Lohn nach Hause und meine Mutter verdiente ein paar DM als Putzfrau dazu. Trotz der schwierigen Umstände, in denen wir lebten, taten sie alles, um uns den Weg zum Abitur und zum Studium zu ermöglichen. In meinem Elternhaus wurde immer auch politisch diskutiert. So war es für mich selbstverständlich, dass ich mich in der Studentenbewegung engagierte. Während meines Studiums - zuerst in Münster, dann in Bonn - war ich bei den Aktionen der Frauenbewegung dabei und gründete mit einem Dutzend anderer Frauen das legendäre "Bonner Frauenkomitee". Über die "Bürgeraktion Umweltschutz Bonn" (BUB) kam ich mit Leuten in Kontakt, die die Idee hatten, eine neue sozial und ökologisch orientierte Partei zu gründen. Die GRÜNEN 1979 gehörte ich zu den GründerInnen der GRÜNEN in Bonn und auf Bundesebene. Fünf Jahre später wurden sie das erste Mal in den Stadtrat von Bonn gewählt. Ihm gehöre ich seitdem ununterbrochen an. Als Mutter von drei kleinen Kindern erlebte ich die tägliche Zerrissenheit und Überforderung von Frauen, die sich politisch engagieren wollen und immer wieder an Grenzen stoßen. Ich war nicht bereit, diesen Zustand zu akzeptieren und organisierte mit anderen Frauen gemeinsam den Kongress "Leben mit Kindern - Mütter werden laut". Zum ersten Mal artikulierten Mütter lautstark die Forderungen nach mehr und besserer Kinderbetreuung, nach besseren Schulen, nach mehr Zeit für Kinder und Jugendliche in dieser Gesellschaft. Das von uns formulierte "MÜTTERMANIFEST" war der Beginn einer kontroversen Debatte über Frauenrollen in der Gesellschaft. Meine Antwort auf diese Diskussionen war das Buch "Mütter an die Macht", erschienen 1987 im Rowohlt-Verlag. In meiner Arbeit im Rat der Stadt Bonn haben die Themen Kinder, Jugend, Schule und Frauen eine herausragende Rolle gespielt. Im Jahre 1994, nach dem Sieg von Rot-Grün, wurde ich 1. Bürgermeisterin.1999 habe ich zum ersten Mal für das Amt der Oberbürgermeisterin in Bonn kandidiert. Seit fünf Jahren bin ich Vorsitzende des Schulausschusses der Stadt Bonn und seit vielen Jahren Fraktionssprecherin. Kompetenz und Durchsetzungkraft Meine Erfahrungen mit Politik und Verwaltung in Bonn möchte ich bei meiner jetzigen Kandidatur für das Amt der Oberbürgermeisterin einbringen. Doch es reicht nicht, gute Ideen und Erfahrungen zu besitzen, letztlich geht es um Durchsetzungs- und Gestaltungskraft. Die habe ich dort bewiesen, wo es darum geht, unsere Stadt nachhaltig zu verändern und für die Bürgerinnen und Bürger eine Zukunftsperspektive zu entwickeln.
Lieblingswort: Glaubwürdigkeit
- Elf Fragen an die Oberbürgermeisterkandidatin /
Bonner Rundschau, 11.9.2004 |
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